Page 27 - Arbeitsschutzkatalog 2020
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  Körperschutz
     Körperschutz – Richtlinien und Norm
Die grundsätzlichen Mindestanforder- ungen an die Persönliche Schutz- ausrüstung (PSA) sind in der rechts- kräftigen PSA-Verordnung 2016/425 vom 21. April 2016 geregelt. Die neue PSA-Verordnung ersetzt die Richtlinie 89/686/EWG (EU) 2016/425 seit dem 21. April 2018. Produkte, die noch der „al- ten“ EWG-Richtlinie entsprechen, dür- fen noch bis 20. April 2019 in Verkehr gebracht werden.
Die Hersteller von PSA-Produkten sind dazu verpflichtet, durch die CE-Kennzeich- nung zu dokumentieren, dass ihre Produk- te den europäischen Normen entsprechen. Zusätzlich kann das deutsche GS-Zeichen (GS = Geprüfte Sicherheit) auf Antrag des Herstellers durch eine anerkannte Prüfstel- le vergeben werden. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, alle mit der betreffenden Arbeit verbundenen Risiken zu bewerten und den Beschäftigten die für die jeweili- ge Aufgabe am besten geeignete Schut- zausrüstung zur Verfügung zu stellen. Der Arbeitgeber ist ebenfalls dazu verpflichtet, darüber zu wachen, dass die notwendigen PSA von den Beschäftigten bestimmungs- gemäß verwendet werden.
Zu Ihren Pflichten gehören:
 Gefährdungsbeurteilung durchführen und Schutzmaßnahmen festlegen, um die Risiken zu beseitigen bzw. zu verringern
 geeignete Körperschutz-PSA auswäh- len, welche die Unfall- und Verletzungs- risiken minimiert
Körperschutz
Besondere Gefahren gehen von Verbren- nungen, Verätzungen, Verbrühungen, Un- terkühlungen, elektrischen Durchströmun- gen, Stich- und Schnittverletzungen aus. Diese Aufzählung macht deutlich, dass an die geeignete Schutzkleidung sehr unter- schiedliche Anforderungen gestellt werden. Für jeden Einsatzfall gilt, dass gleichzeitig möglichst großer Schutz, Bequemlichkeit, leichte Pflege und Wirtschaftlichkeit gege- ben sein müssen.
Haftungsausschluss: Alle Informationen auf diesen Seiten sind mit größ- ter Sorgfalt zusammengetragen worden. Dennoch können wir keinerlei Gewähr bei Fehlern und Irrtümern übernehmen, Stand: August 2018 © Stünings Medien, Krefeld
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           Wichtige Materialien für textile Schutzkleidung
 /// Baumwolle. Naturfaser mit sehr guten Trage- eigenschaften. Baumwolle wird in vielen Bereichen des Arbeitsschutzes mit besten Ergebnissen einge- setzt. Es werden Gewebe wie Köper, Schwerköper, Zwirnpilot, Zwirn-Moleskin, Zwirn-Doppelpilot bis zum Deutschleder gefertigt.
/// Mischgewebe. In der Berufskleidung werden Mischgewebe hauptsächlich in den Mischungsver- hältnissen ca. 65/35 % und ca. 40/60 % Polyester/ BW eingesetzt. Der Vorteil der Mischgewebe be- steht in der längeren Standzeit, besserer Farbecht- heit und guten Restschrumpfwerten. Für den guten Tragekomfort der Mischgewebe ist hauptsächlich die Gewebeeinstellung sowie gute Dampfdruck- und Luftdurchlässigkeit des Gewebes Voraus- setzung. Bei optimaler Gewebeeinstellung wer- den auch optimale Tragekomfort-Eigenschaften erreicht.
///Köper. Das klassische Gewebe für einen Arbeitsanzug wird in Köperbindung gefertigt und als Kettköper und Fischgrat angeboten. Bei glei- cher Gewebeeinstellung besteht kein Qualitäts- unterschied zwischen Kettköper und Fischgrat. Es gibt schwere und leichte Kettköper und auch schwere und leichte Fischgratgewebe. Der Fisch- grateffekt ist nur ein optischer Effekt. Die Gewebe- qualität wird allein durch die Einstellung der Anzahl der Kett- und Schussfäden sowie der eingesetzten Garnnummer (Garnqualität) bestimmt.
/// Zwirn-Doppelpilot ist ein Schwergewebe mit Zwirnkette. Der Schuss wird als Ober- und Unter- schuss gewebt und schließt daher die Kettfäden in sich ein. Diese Gewebe werden hauptsächlich für Arbeiten mit einer hohen mechanischen Beanspru- chung aber auch als wärmende Winterkleidung eingesetzt.
/// PROBAN® ist eine flammhemmende Ausrüs- tung und wird nach EN ISO 11611, EN ISO 11612 und EN ISO 14116, jeweils soweit relevant, geprüft. Sie hat eine Waschbeständigkeit von mindestens 40 Wäschen. PROBAN® wird für Schweißerbe- kleidung eingesetzt, also für Schutzbekleidung, welche in die Kategorie II der PSA eingestuft wird. PROBAN® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Rhodia UK Limited. Schweißerbekleidung mit PROBAN®-Ausrüstung sollte je nach konkretem Einsatzzweck beschafft werden, denn jede aufpral- lende Schweißperle versintert einen Teil des Ge- webes. Das Gewebe brennt aber nicht. Bei hartem Schweißeinsatz sollte auf jeden Fall Bekleidung aus schwerem Zwirn-Doppelpilot eingesetzt werden.
/// NOMEX®. III EN ISO 11612, EN 1149-1. Ein von DuPont® entwickeltes Material aus 94 % Nomex®, 5 % Kevlar® und 1 % Bekinox. Es ist dauerhaft antistatisch und bis zu 8 Sekunden lang flamm- sicher sowie chemikalienbeständig, öl- und schmutzabweisend. Die hohe Verschleißfestigkeit erlaubt Waschen bis zu 95 °C.
/// Sanfor. Ist eine kompressive Schrumpfung und immer der letzte Arbeitsgang in der Gewebeausrüs- tung: Dem fertig ausgerüsteten Gewebe wird ein Ge- webekupon entnommen und in der Waschmaschine nach SANFOR-Vorschrift gewaschen. Die SANFOR- Waschvorschrift entspricht im Normalfall einer han- delsüblichen Wäsche. Der festgestellte Einlaufwert wird dann kompressiv in Kettrichtung zusammenge- staucht. Die Kettfäden liegen dann als gekräuselter Faden im Gewebe und werden nur durch die Appre- tur fixiert. Bei der Verarbeitung solcher Gewebe ist daher eine hochwertige Technik erforderlich, um eine abnorme Längung bei der Verarbeitung zu vermei- den. Bei der ersten Wäsche läuft dann die Baumwoll- faser ein, der gekräuselte Kettfaden ist dann wieder glatt und das Maß bleibt konstant.
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             gut Informiert
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