Page 156 - PSA.Katalog Meuthen 2018/2019
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Handschutz
Handschutz – Richtlinien und Normen
EN 407
Thermische Risiken (Hitze / Flammen)
Die Art und der Grad der Schutzfunktion werden von einem Piktogramm und sechs Leistungsin- dikatoren in Verbindung mit spezifischen Schutz- eigenschaften angegeben:
1. Brennverhalten (Leistungsebene 0 – 4)
meint die Zeitdauer, in der das Material nach Ent- fernen der Brandquelle weiter brennt oder glüht. Die Nähte des Handschuhs dürfen sich nach einer Brandzeit von 15 Sekunden nicht auflösen. 2. Kontaktwärme (Leistungsebene 0 – 4)
Im Temperaturbereich von 100 – 500 °C verspürt der Anwender für mindestens 15 Sekunden keine Schmerzen.
Wird eine EN-Ebene 3 oder höher erzielt, muss das Produkt im Brandfestigkeitstest ebenfalls mindestens die EN-Ebene 3 erfüllen, da ansons- ten eine maximale Kontaktwärmefestigkeit der Ebene 2 eingetragen wird.
3. Konvektive Hitze (Leistungsebene 0 – 4)
ist die Zeitdauer, in der ein Handschuh die Hitze- übertragung von einer Flamme verzögern kann. Eine Leistungsebene wird nur dann angegeben, falls im Brandfestigkeitstest die Leistungsebenen 3 oder 4 erreicht werden.
4. Strahlungswärme (Leistungsebene 0 – 4)
meint die Zeitdauer, in der ein Handschuh die Hitzeübertragung einer Strahlungshitzequelle verzögern kann. Eine Leistungsebene wird nur angegeben, wenn im Brandfestigkeitstest die Leistungsebenen 3 oder 4 erzielt werden.
5. Festigkeit gegen kleine Schmelzmetall- spritzer(Leistungsebene 0–4)
meint die erforderliche Anzahl von Tropfen ge- schmolzenen Metalls für die Aufheizung des Handschuhs auf eine bestimmte Temperatur. Eine Leistungsebene wird nur angegeben, wenn im Brandfestigkeitstest die Leistungsebenen 3 oder 4 erreicht werden.
6. Festigkeit gegen große Mengen von Schmelzmetall (Leistungsebene 0 – 4) bedeutet das erforderliche Gewicht von Tropfen geschmolzenen Metalls für das Auslösen einer Glättung oder Durchlöcherung eines Hautimi- tates, das direkt hinter dem Testhandschuh an- gebracht wird. Der Test gilt als fehlgeschlagen, wenn sich Metalltropfen am Handschuhmaterial festsetzen oder das Testmuster entflammt.
Ein „X“ bedeutet, dass die Handschuhe für die- sen Bereich nicht geprüft wurden oder geprüft werden können. Alle Handschuhe müssen min- destens die Leistungsebene 1 für Abrieb- und Reißfestigkeit erzielen.
41XXXX
Wärmebelastung durch große Mengen geschmolzenen Metalls, Level 0 – 4
Wärmebelastung durch kleine Spritzer geschmolzenen Metalls, Level 0 – 4
Strahlungswärme, Level 0 – 4 Konvektive Hitze, level 0 – 4 Kontaktwärme, Level 0 – 4 Brennverhalten, Level 0 – 4
doch deutlich länger, um Anwender vor Schweiß- perlen zu schützen. Die Norm unterscheidet Handschuhe nach Typ A und Typ B. Handschuhe vom Typ A erfüllen höhere Anforderungen und sind empfehlenswert für schwere Schweiß- verfahren; Handschuhe vom Typ B bieten mehr Bewegungsfreiheit und werden bevorzugt beim TIG-Schweißen eingesetzt. Erfüllung der Norm EN 420, doch abweichende Längen:
  Größe 6: 300 mm
  Größe 7: 310 mm
  Größe 8: 320 mm
  Größe 9: 330 mm
  Größe 10: 340 mm
  Größe 11: 350 mm
Schutzhandschuhe für Schweißer werden in die Ausführungen A und B unterteilt. Die beiden Aus- führungen müssen in folgenden Kriterien geprüft werden und je nach Ausführung die jeweiligen Mindestleistungsstufen erreichen:
Beispiel für die Kennzeichnung von Hitzeschutz- handschuhen nach EN 407
EN 511
Thermische Risiken (Kälteschutz)
Diese Norm gilt für alle Handschuhe, die für einen Schutz der Hand gegen Konvektions- und Kontakt- kälte bis –50 °C vorgesehen sind. Die Schutzfunk- tion gegen Kälte wird durch ein Piktogramm und drei Leistungsindikatoren in Verbindung mit den spezifischen Schutzeigenschaften angegeben:
1. Konvektionskälte (Leistungsebene 0 – 4)
bedeutet die thermischen Isolationseigenschaf- ten, die durch eine Konvektionsübertragung von Kälte gemessen werden.
2. Kontaktkälte (Leistungsebene 0 – 4)
meint die thermische Festigkeit des Handschuh- materials im direkten Kontakt mit einem kalten Gegenstand.
3. Wasserfestigkeit (0 oder 1)
0 = Wasserpenetration
1 = keine Wasserpenetration
Ein „X“ bedeutet, dass die Handschuhe für die- sen Bereich nicht geprüft wurden oder geprüft werden können. Alle Handschuhe müssen min- destens die Leistungsebene 1 für Abrieb- und Reißfestigkeit erzielen.
EN 12477
Schutzhandschuhe für Schweißer
In der Norm EN 12477 werden Schutzhand- schuhe für Handschweißen, Schneiden und ver- wandte Metallbearbeitungen definiert. Die Hand- schuhe erfüllen die Grundnorm EN 420, sind je-
  EN 388:   EN 388:   EN 388:   EN 388:   EN 407:   EN 407:   EN 407:   EN 407:
Abriebbeständigkeit Fallschnittbeständigkeit Weiterreißbeständigkeit Einstichbeständigkeit Brennverhalten Kontaktwärmebeständigkeit Konvektionswärmebeständigkeit Beständigkeit gegen kleine Spritzer geschmolzenen Metalls
Bei bestandener Prüfung sind die Handschuhe, ihre Verpackung und die Gebrauchsanleitungen mit der Nummer der Norm und dem Buchstaben der Aus- führung zu kennzeichnen: z. B. DIN EN 12477-A oder DIN EN 12477-B. Die Anforderungen der Ausführung A sind höher als die der Ausführung B! Handschuhe des Typs B werden empfohlen, wenn beim TIG-Schweißen eine hohe Bewegungsfreiheit erforderlich ist. Handschuhe des Typs A werden für andere Schweißverfahren empfohlen.
Anforderungen
Typ A
Typ B (hohe Bewegungsfreiheit, TIG-Schweißen)
Abriebfestigkeit
2
1
Schnittfestigkeit
1
1
Weiterreißfestigkeit
2
1
Durchstichfestigkeit
2
1
Brennverhalten
3
2
Kontakthitze
1
1
Konvektionshitze
2
-
Kleine Spritzer
3
2
Beweglichkeit
1
4
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« Der Arbeitgeber hat das Risiko der Verletzungs- möglichkeit zu ermitteln und seine Arbeitnehmer darüber aufzuklären, wann welche Ausführungen von Arbeitshandschuhen getragen werden müs- sen. Bei Risiko-Änderung ist eine Neubewertung vorzunehmen und es sind, dem neuen Risiko ent- sprechende, Schutzhandschuhe bereitzustellen. »
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